Weltweit sind fast 90 Prozent der blühenden Wildpflanzen zumindest teilweise auf eine Bestäubung durch Tiere angewiesen. Mehr als drei Viertel aller Nutzpflanzen brauchen Blütenbesucher, wenn sie einen hohen Ertrag und eine gute Qualität liefern sollen. Im Rahmen des europaweiten Projektes namens SPRING („Strengthening Pollinator Recovery through Indicators and monitoring”) wird an einer in Europa bisher nicht vorhanden systematischen Bestandsaufnahme gearbeitet.
In dem Projekt, koordiniert vom UFZ (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) sowie dem britischen Centre for Ecology and Hydrology (UKCEH) arbeitet ein internationales Forschungsteam an einer EU-weiten Volkszählung der Bestäuber. Im diesem Jahr sind wir mit einer Untersuchungsfläche in Alperstedt mit dabei.
Außer Honigbienen und vielleicht noch ein paar Schmetterlingen gibt es nur wenige Insekten mit hoher öffentlicher Wahrnehmung, der Rest fliegt unter dem Radar. Inzwischen ist das Interesse an diesen Tieren in Gesellschaft und Politik deutlich gestiegen. Denn es wird immer klarer, dass ohne diese Arten Ökosystemen und Wirtschaft massive Schäden drohen. Als Reaktion darauf hat sich die EU-Bestäuberinitiative verpflichtet, ein EU-weites Monitoring zu entwickeln, das qualitativ hochwertige Daten bereitstellt, um den Zustand und die Entwicklung von Bestäubern zu bewerten. SPRING soll dazu beitragen, eine EU-weite Volkszählung der Bestäuber zu etablieren.
Das Konzept für ein „EU-Programm zum Bestäuber-Monitoring“ (EU Pollinator Monitoring Scheme) hat eine internationale Gruppe von Fachleuten entwickelt und im Jahr 2020 veröffentlicht. Ein wichtiger Baustein des Konzeptes ist das „Tagfalter-Monitoring <https://www.ufz.de/tagfalter-monitoring/> “, das auf Citizen Science, zu Deutsch, Bürgerwissenschaft. Es besteht in Deutschland bereits seit 2005 und setzt auf die Anteilnahme von Freiwilligen, welche im Sommerhalbjahr bundesweit immer wieder festgelegte Strecken ablaufen und die dabei gesichteten Schmetterlinge abzählen. Im SPRING Konzept wird das nun auch mit Wildbienen und Schwebfliegen als wichtigen Bestäubergruppen durchgeführt. Parallel wird untersucht, wie effektiv sich die Vielfalt der Bestäuber mit verschiedenen Fallen erfassen lässt.
Seien sie mit dabei, wenn wir auf dem Transekt im Alperstedter Ried die Artengruppen erfassen und werden Sie Teil des Bürgerwissenschaftlichen Ansatzes, mehr Licht in die Bestäubervielfalt zu bekommen.
Wer sich schnell meldet und sich tiefer in die Gruppen der Wildbienen und Schwebfliegen einarbeiten will, kann am 09. und 14. März an Videokonferenzen für Einsteiger für die Artengruppen teilnehmen.
Vorkenntnisse sind wünschenswert, aber nicht erforderlich.
Hinweise: Nutzen Sie bitte möglichst den offiziellen Parkplatz von Alperstedt kommend auf der rechten Seite des Weges. Der Aussichtshügel am Pferderied ist vom Parkplatz aus zu sehen.
Eine Übersichtskarte zur Orientierung hängt am Parkplatz. Bitte an gutes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung denken. Es ist trotz Sonne oft noch ein sehr kalter Wind im Gebiet. Hunde bleiben bitte Zuhause.