Blumenwiese für mehr Artenvielfalt vor dem Naturschutzzentrum

Um die Artenvielfalt unserer Wiese zu fördern, wurde mit dem Mähen begonnen - auch wenn dies für den einen oder anderen im ersten Moment ein schmerzlicher Anblick sein mag, ist das notwendig.

Um den Eingriff so gering wie möglich zu halten und das Bienen-Buffett nicht von einem auf den anderen Tag komplett abzuräumen, werden in mehrtägigem Abstand immer nur einzelne Teilflächen gemäht. So können neue Blüten nachwachsen, bevor die ganze Fläche gemäht ist. Einzelne Randbereiche bleiben auch komplett stehen, um Fortpflanzungsstätten der Insekten zu schützen. Außerdem wird natürlich eine für die Pflanzen und Insekten schonende Schneidetechnik verwendet und das Schnittgut behutsam von der Fläche beräumt.

Verwendet wurde für die Blumewiese hochwertiges und artenreiches Saatgut aus sogenannter "gebietseigener Herkunft". Aus der reichen Artenpalette werden sich mit der Zeit diejenigen Pflanzenarten etablieren, denen der Standort mit seinen Verhältnissen an Licht, Boden und Feuchtigkeit besonders zusagt. Es kann dadurch eine stabile Gesellschaft an blühenden Kräutern und Gräsern entstehen, die über viele Jahre ein wunderbares Refugium für Insekten und andere Tierarten darstellt. Solche blüten- und artenreichen Wiesen finden sich in unserer Kulturlandschaft leider nur noch selten, denn durch die Intensivierung der Grünlandnutzung mit Düngung und mehrfachem Schnitt mit einer insektenunfreundlichen Mähtechnik entstehen monotone und für viele Tierarten unbewohnbare Grasflächen. Die historischen, artenreichen Blumenwiesen, wie man sie heutzutage noch vereinzelt zum Beispiel in Bergregionen oder in anderen von kleinbäuerlichen Strukturen geprägten Regionen findet, sind überwiegend durch eine Nutzung als Heuwiese mit 1-2-maliger Mahd im Jahr und Abräumen des Mahdguts entstanden. Die erste Mahd fällt dabei traditionell in die erste Junihälfte, einen guten Orientierungspunkt stellt die Blüte der Wiesenmargarite dar. Dieser Zeitpunkt ist wichtig, um die Gräser in ihrem Wuchs etwas einzudämmen und die blühenden Kräuter zu fördern. Diese bilden nach dem Schnitt noch eine zweite Blüte aus und können sich dann bis zum Herbst, in dem bei gutem Wuchs der Wiese gegebenenfalls noch ein zweiter Schnitt erfolgen kann, noch selbst aussähen. Wobei dies für den Erhalt der Pflanzen nicht immer zwingend nötig ist, denn eine stabile Wiesengesellschaft besteht überwiegend aus mehrjährigen Arten.