Kopfweiden - Früher essentielle Ressource, heute wertvolles Natur- und Kulturgut!

Landschaftspflegeverein Walschleben gibt Schülergruppe des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Erfurt praktische Einblicke in die arbeitsame Pflege von Kopfweiden

Ein Jahr lang haben sich drei Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit im Naturschutzgebiet Alperstedter Ried mit dem Kulturgut Kopfweide beschäftigt. Betreut von der Stiftung Naturschutz Thüringen haben sie ein Baumkataster der Kopfweiden in dem Ganzjahres-Beweidungsprojekt angelegt und für 30 bis 40  Bäume den Erhaltungszustand und ihre Pflegebedürftigkeit eingeschätzt und dokumentiert.

Zum Abschluss dieser Zeit wollten sie nochmal ganz praktisch erfahren, wie die Pflege der Kopfweiden abläuft. Dankenswerterweise haben sich Christian und Jürgen Bärwolf vom Landschaftspflegeverein (LPV) Walschleben bereit erklärt und extra für die Schüler einen kleinen Pflegeeinsatz vorgeführt. Am Radweg zwischen Walschleben und Andisleben bekamen sie eine praktische Demonstration mit allerhand Informationen rund um das Kulturgut Kopfweide und die notwendige Pflege dieser besonderen Feldbäume.

Wie anstrengend allein das Beräumen des Schnittgutes bei einem noch relativ jungen Baum ist, konnten die Schüler danach ganz praktisch erfahren. Jetzt haben sie auch ein Gefühl dafür, wie dies dann erst bei den sehr alten Bäumen im Alperstedter Ried sein wird. Auch hier steht in diesem Winter bei einem Teil der Bäume wieder ein Pflegeschnitt an, damit die alten, zum Teil schon aufgebrochenen Stämme nicht unter der Last der Kronen auseinanderbrechen, weil sie zu lange nicht gepflegt wurden. Das war früher anders, wie Jürgen Bärwolf zu erzählen weiß, denn die Kopfweiden waren wichtige Ressourcen für das tägliche Leben: dünne Zweige für das Flechten von Körben, etwas dickere für das Flechtwerk zwischen den Balken der Fachwerkhäuser, alles weitere als Brenn- und Bauholz oder als Winterfutter für die Tiere.

Auch heute noch finden die Mitstreiter des LPV Walschleben eine Nutzung für das Holz als Häckselgut.  Die Arbeit aber machen Sie aus Überzeugung, um das Kulturgut zu pflegen und zu erhalten und nicht wie früher, um davon zu leben. Zum Abschluss durften die Schüler jeweils noch eine der geschnittenen Weidenruten als zukünftige Kopfweide stecken.