Starthilfe für den Niederwald – Gebietsbetreuer pflanzen 1.000 Bäume

Foto: SNT

Im Grünen Band in der Gemarkung Hermannsfeld im Landkreis Schmalkalden-Meiningen soll auf einer Fläche von circa vier Hektar aus einem artenarmen Fichtenbestand ein strukturreicher Niederwald entstehen. Diese soll als Lebensraum für bedrohte und seltene Tiere und Pflanzen entwickelt werden. Um dem Niederwald etwas Starthilfe zu geben, pflanzt ein Team der Gebietsbetreuer der Stiftung Naturschutz Thüringen, ab Dienstag, den 24.11.2020 knapp 1.000 kleine Bäume. Zehn verschiedene Arten mit besonders hohem ökologischem Nutzen wie Traubeneiche, Eberesche, Vogelkirsche und Winterlinde werden in den kommenden Tagen in die Erde gesetzt.

Bereits im vergangenen Winter wurden im ersten Projektabschnitt auf ca. 0,7 Hektar Fichten entfernt. Auf dieser nun lichten Fläche können sich neben vielen selten gewordenen Pflanzen wie Orchideen, Türkenbund, Heidekraut und Seidelbast vor allem zahlreiche Spinnen- und Insektenarten wie Schmetterlinge und Ameisen ansiedeln und ausbreiten. Dies zieht Vogelarten wie Neuntöter, Raubwürger, Heckenbraunelle und Waldschnepfe in die offenen Flächen des Niederwaldes, die vom Insektenreichtum profitieren.

In den folgenden Jahren soll sich dann wieder ein junger Wald entwickeln, der anderen Tier- und Pflanzenartenarten eine Heimat bietet. Die lichtbedürftigeren Arten können dann in den angrenzenden Projektabschnitt wandern, wo durch die nächste Freistellung wieder Lebensraum für sie entsteht. So entwickelt sich auf kleiner Fläche eine besonders hohe Biodiversität.

Vielen Arten ist es im Hochwald zu dunkel und auf Wiesenflächen zu strukturarm. Für diese bietet ein Niederwald den idealen Lebensraum.  So ist zum Beispiel die in diesem Bereich des Grünen Bandes noch vorkommende, stark gefährdete Kreuzotter auf Lebensräume angewiesen, die ihr sowohl Versteck-, Überwinterungs-, und Sonnenplätze wie auch genügend Nahrung bieten.