Baggern für Wandernde im Grünen Band

Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen der Stiftung Naturschutz Thüringen zwischen Fuhrbach und Jützenbach

Totholz auf dem Kolonnenweg im Grünen Band bei Jützenbach, aufgenommen in 2023 | Foto: SNT
Büsche, Totholz und Bodenauflage auf dem Kolonnenweg bei Jützenbach, aufgenommen in 2023 | Foto: SNT

 

Gerade wird im Grünen Band zwischen Fuhrbach (Landkreis Göttingen) und Jützenbach (Landkreis Eichsfeld) auf einem ca. 350 Meter langen Teilstück der Kolonnenweg wieder begehbar gemacht. Durch umgestürzte Bäume und Büsche, die direkt auf den Kolonnenwegplatten wachsen, war der Weg für Wandernde nicht mehr zugänglich. Im Tal des Soolbaches erschwerte die zentimeterdicke Bodenauflage zusätzlich die Orientierung. Das Totholz sowie die Büsche und kleinen Bäume werden entfernt. Die über Jahre auf dem Kolonnenweg abgelagerte Erde wird mit einem Bagger abgetragen und zur Modellierung von Amphibientümpeln am Soolbach verwendet. Bis zum Beginn der Brut- und Setzzeit zum 01.03.2024 soll die Maßnahme abgeschlossen sein und wieder Ruhe einkehren.

„Die Stiftung Naturschutz Thüringen setzt hier eine Empfehlung des Pflege-, Entwicklungs- und Informationsplans (PEIPL) um. Somit können Wandernde das Grüne Band zukünftig wieder entlang des Kolonnenweges erleben“, so Michael Giel, Teamleitung im Bereich Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“. Der Kolonnenweg ist ein typisches Element des Grünen Bandes, insbesondere in seiner Funktion als Relikt der DDR-Grenzsicherung. Im Nationalen Naturmonument „Grünes Band Thüringen“ gilt übrigens für alle ein Wegegebot.

Hintergrund:

Wo früher Stacheldraht und Minen herrschten, regiert heute die Natur. Ein einzigartiger Biotopverbund ist dort entstanden, wohin Jahrzehnte lang niemand einen Fuß zu setzen wagte.
Braunkehlchen, seltene Heuschrecken oder wunderschöne Orchideen haben von der unmenschlichen Grenze profitiert und sollen nun ihren Lebensraum behalten, während gleichzeitig die Menschen das GRÜNE BAND als Erinnerungslandschaft erleben.

Seit 2010 hat die Bundesrepublik Deutschland ca. 4000 Hektar Flächen am GRÜNEN BAND an die Stiftung Naturschutz Thüringen übertragen. Die Übertragung ist mit der Pflicht verbunden, das GRÜNE BAND sowohl als einmaligen national bedeutenden Biotopverbund als auch als geschichtliches Mahnmal zu erhalten und zu entwickeln.

Das Grüne Band ist seit 11. Dezember 2018 als Nationales Naturmonument geschützt und die Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) als Trägerin beauftragt, womit für die SNT eine besondere Verantwortung für das Grüne Band einhergeht. Gleichzeitig sehen wir diese Aufgabe als Herausforderung die Entwicklung dieses einzigartigen Biotopverbundes noch intensiver zu gestalten. Dabei hoffen wir auf die Unterstützung und Zusammenarbeit mit den AkteurInnen des behördlichen, aber auch des ehrenamtlichen Naturschutzes, des Denkmalschutzes und der Grenzstätten sowie den örtlichen PartnerInnen.