Freistellungsmaßnahmen am Gedenkort Ellrich-Juliushütte

Am ehemaligen KZ-Außenlager Ellrich-Juliushütte werden von dieser Woche an, bis Ende Februar 2023 Freistellungsmaßnahmen im thüringischen Teil des Gedenkortes durchgeführt.

Foto: Maik Hildebrand/SNT
Foto: Maik Hildebrand/SNT
Foto: Maik Hildebrand/SNT

Die Arbeiten werden im Vorfeld der beginnenden archäologischen Arbeiten in Thüringen und im Rahmen der Neugestaltung notwendig. Die Stiftung Naturschutz Thüringen ist gemeinsam mit der Stadt Ellrich Flächeneigentümerin und hat die Arbeiten eng mit der Gedenkstätte Mittelbau Dora, dem Thüringen Forst, der Unteren Naturschutzbehörde Nordhausen und dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie abgestimmt. Neben Einzelbaumentnahmen wird an wenigen Stellen der Jungaufwuchs entfernt. Die Arbeiten werden von Vertretern der Archäologie begleitet und u.a. auch durch die Gebietsbetreuer für das Grüne Band der Stiftung Naturschutz Thüringen durchgeführt.

Der Gedenkort Ellrich-Juliushütte überlagert sich teilweise mit dem Grünen Band in Thüringen, welche eine lebendige Erinnerungslandschaft entlang der einstigen innerdeutschen, menschenfeindlichen Grenze zwischen Ost und West präsentiert und in der sich u.a. wertvolle Offenlandlebensräume erhalten konnten. Seit Ende 2018 ist das Grüne Band Thüringen als Nationales Naturmonument geschützt.


Hintergrund
Dem Gedenkort Ellrich-Juliushütte kommt innerhalb des Grünen Bandes eine besondere Bedeutung zu, da hier verschiedene Abschnitte der jüngeren Geschichte übereinander liegen. So erinnert der Gedenkort an die Zeit als nationalsozialistisches Konzentrationslager als eines von 39 Außenlagern des KZ Mittelbau-Dora. Später wurde das Lagergelände durch die innerdeutsche Grenze zerschnitten, war Teil der ehemaligen Grenzübergangsstelle Ellrich der DDR und ist heute Bestandteil des Grünen Bandes.

Derzeit befindet sich der Gedenkort nach einem Ideenwettbewerb im Prozess der Neugestaltung. Eine Arbeitsgruppe aller beteiligten Kommunen und Institutionen in Thüringen und Niedersachsen sowie eine Initiative aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern bemüht sich um die Entwicklung des Ortes als länderübergreifenden Gedenk-, Begegnungs- und Lernort.