Luft und Licht für die Heide bei Wurzbach und Titschendorf

Der Keulen-Bärlapp steht in Deutschland auf der Roten Liste. Auf den Flächen, die diesen Winter freigestellt werden sollen, hat er sich großflächig ausgebreitet und kann das dank der Auflichtung auch in Zukunft. Foto: SNT

Charakteristisch für die ehemalige innerdeutsche Grenze, das sogenannte Grüne Band, ist ein Mosaik aus Wald, Weiden, Mähwiesen, Heiden und neuentstehendem Wald. Extensives, also weniger intensiv genutztes Offenland, ist dabei das vorrangige Ziel, um den aus dem ehemaligen Grenzstreifen entstandenen, bundesweit einmaligen Biotopverbund  zu erhalten: Extensives Offenland ist besonders typisch für das Grüne Band und beherbergt besonders viele gefährdete Arten. Auf die umgebende Landschaft gesehen ist es vielerorts aber auch besonders selten geworden. Um diesen Artenreichtum zu erhalten und damit das Grüne Band auch noch in Jahrzehnten wahrnehmbar und für die nächste Generation erfahrbar zu halten, lässt die Stiftung Naturschutz Thüringen als Eigentümerin von großen Teilen dieses Bandes Pflegemaßnahmen durchführen.
    
Im Saale-Orla-Kreis finden solche Maßnahmen diesen Winter in den Gemarkungen Titschendorf und Wurzbach auf Flächen von rund 3,3 ha im Auftrag der Stiftung Naturschutz Thüringen statt. Die insbesondere durch Birken und Fichten zugewachsenen Flächen entlang des Kolonnenwegs sind großflächig mit Heide bewachsen. Der geschützte Lebensraum wird durch die aufkommenden Gehölze zurückgedrängt.
Auf Teilflächen sollen die Gehölze mit handgeführten Maschinen entnommen und von der Fläche beräumt werden. Ein Teil der Flächen wird gemulcht, um die aufkommenden Gehölze zurückzudrängen. Im Anschluss werden die Flächen durch eine Beweidung mit Schafen und Ziegen offengehalten.

Von der offeneren Landschaft wird unter anderem der geschützte und lichtliebende Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum) profitieren, der auf diesen Flächen noch in großer Anzahl vorkommt, mit zunehmender Bewaldung aber verschwindet.

Die Flächen gehören zu den ca. 4000 ha, die der Stiftung Naturschutz Thüringen als Naturerbeflächen ins Eigentum übertragen wurden. Damit verbunden ist der Auftrag, diese Flächen als länderübergreifenden Biotopverbund und als Mahnmal deutscher Geschichte zu erhalten und zu entwickeln.