Am 29. April wird zum 2. Mal der Tag der Streuobstwiese europaweit gefeiert.
Gründe dafür gibt es genug! Streuobstwiesen sind einzigartige Natur- und Kulturensembles, die wir in den meisten Thüringer Landschaften (noch) mehr oder weniger finden und die uns vertraut sind, oftmals verbunden mit Kindheitserinnerungen: Gemeinsames Obstsammeln, Saften, Einkochen. Aber auch die blühenden Obstwiesen im Frühling mit vielen summenden Insekten, oder der reife, wohlschmeckende Apfel bei einer Spätsommerwanderung am Straßenrand oder Omas Pflaumenkuchen.
All das können wir genießen, dank der Generationen vor uns, die gepflanzt, gegossen, gehegt und gepflegt und nicht zuletzt auch genutzt und verarbeitet haben. Wer sich näher mit den Streuobstwiesen auseinandersetzt, muss feststellen, dass es so selbstverständlich leider nicht mehr geht: Obstbäume pflanzen, unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen, stellt uns vor neue Herausforderungen: Angepasste Standorte sowie Baumarten, Sorten und entsprechend tolerante Veredelungsunterlagen und das Fachwissen, diese gut zu kombinieren – all das sind Faktoren, mit denen es weiterhin möglich ist! Und die Mühe lohnt sich – auch wenn erst die nächsten Generationen so richtig von dem regional verfügbaren, gesundem und vielfälftigen Obst der neu gepflanzten Bäume profitieren werden. Wenn wir uns aber ebenfalls den alten Beständen zuwenden und diese mit entsprechendem Fachwissen pflegend erhalten, ist auch für die jetztige Generation noch Obst genug da! Ganz nebenbei profitieren von diesem Kulturgut auch zahlreiche Insekten und Vögel, weshalb Streuobstwiesen auch als wertvolle Biotope geschützt sind.
Das Handlungskonzept Streuobst Thüringen gibt dem Thema endlich die notwendige Aufmerksamkeit mit wertvollen, konkreten Handlungsanweisungen, wie das Generationenvorhaben weiter getragen werden kann. (https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/Publikationen/Publikationen_TMUEN/Streuobst_Final.pdf) Dabei kommt es neben den Behörden und Naturschutzakteuren auch auf die Menschen an, die diesen Wiesen und Bäumen weiterhin oder wieder ihren Wert beimessen.
Streuobstwiesen und Obst-Alleen, genauso wie naturnahe Agroforstsysteme können neben dem Wert als Lebensraum, auch wertvolle Biotopverbundsysteme sein. Unter dem Motto „Biotopverbund – Lebensräume schützen und vernetzen“ zeichnet die Stiftung Naturschutz Thüringen in diesem Jahr Menschen oder Initiativen aus, die sich aktiv, kreativ und engagiert dafür einsetzen, Lebensräume miteinander zu verbinden und somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten.“ Bis 30. Mai können Anträge eingereicht werden. https://www.stiftung-naturschutz-thueringen.de/thueringer-naturschutzpreis-2022
Hintergrund:
Zum Thema Streuobst vermitteln zahlreiche Initiativen und Akteure in Thüringen entsprechendes Know-How und setzen Maßnahmen vor Ort um:
https://streuobst-thueringen.de/
http://www.ilmtal-streuobst.de/
https://nfga.de/projekte/streuobstwiesen-kostbare-lebensraeume-fuer-wendehals-hirschkaefer-und-kleine-hufeisennase/
https://www.lpv-mittelthueringen.de/seite/553930/streuobstprojekt.html
https://www.lpv-rhoen.de/projekte/streuobst.html
https://www.bund-thueringen.de/streuobstwiesen/
https://www.naturstiftung-david.de/schrecke/ziele-massnahmen/kulturlandschaft
https://www.hochstamm-deutschland.de/nachricht/frage-antwort-erstes-schutz-und-pflegkonzept-fuer-thueringens-streuobstwiesen-ein-interview-mit-annett-zeigerer-vom-thueringer-u
https://www.obstbaumschnittschule.de/foerderung-streuobstwiesen/
https://www.grueneliga-thueringen.de/portfolio-items/streuobstfachwirtin/
https://www.save-nature-group.de/blog/projekte-in-der-natur/projekt-apfelsaft-776
https://www.obstnatur.de/ueber-uns.html
https://abl-mitteldeutschland.de/wordpress/eigene-projekte/
https://www.pomologen-verein.de/