Zaunbaumaßnahmen im Dankmarshäuser Rhäden

Aktuell wird eine feste Auszäunung eines als Brutgebiet geeigneten Teilbereichs von knapp acht Hektar mit einem Metallmaschenzaun im Dankmarshäuser Rhäden realisiert.

Ein Beispiel für die geplante Bauweise des Zauns, aufgenommen im Bingenheimer Ried (Foto: SNT)
Freimähen der geplanten Zauntrasse (Foto: SNT)

Der Dankmarshäuser Rhäden ist ein bedeutsames Schutzgebiet für Brut- und Rastvögel. Die ausgedehnten Feuchtflächen bieten Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Vogelarten, viele von ihnen stark bedroht wie der „Vogel des Jahres 2024“, der Kiebitz. Doch während zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst teils hunderte der schönen schwarz-weißen Vögel mit ihrem auffälligen Flug, sowie viele weitere der langbeinigen und langschnäbligen sogenannten „Watvögel“ im Rhäden anzutreffen sind, ist es zur Brutzeit auffällig ruhig. Wenn auch zu Beginn des Frühjahrs alljährlich einige Kiebitzpaare und auch die ebenfalls streng geschützte Bekassine bei ihren besonderen Balzflügen beobachtet werden können, kam es in den vergangenen Jahren nicht zu erfolgreichen Bruten.

Da der Zustand der Flächen und auch der Wasserstand den Ansprüchen der Wiesenbrüter eigentlich gerecht werden, ist als Hauptursache hierfür das hohe Vorkommen von Raubsäugern wie Fuchs, Waschbär und Wildschweinen anzunehmen. Zahlreiche Beobachtungen von durch das Gebiet streifenden Füchsen, oftmals begleitet von aufgeregten Abwehrversuchen der anwesenden Vögel, stützen diese Vermutung.

Um die Erhaltungsziele der geschützten Arten zu erreichen und die Arten im Gebiet und letztlich auch in ganz Thüringen vor dem Aussterben zu bewahren, reichen die bisher ergriffenen Maßnahmen offensichtlich nicht aus. Aktuell wird daher eine feste Auszäunung eines als Brutgebiet geeigneten Teilbereichs von knapp acht Hektar mit einem Metallmaschenzaun im Rhäden realisiert. Der Zaun ist zusätzlich mit stromführenden Litzen versehen und gegen Untergraben gesichert. Zusätzlich sind weiße Bänder eingespannt, um die Sichtbarkeit des Zauns für Wild, Weidetiere und Vögel zu gewährleisten, da dieser ansonsten sehr mit der Landschaft verschmilzt. Die Bauweise hat sich in mehreren hessischen Schutzgebieten in der Wetterau bereits sehr erfolgreich bewährt, dort konnte in den umzäunten Bereichen eine deutliche Steigerung des Bruterfolgs der bedrohten Vogelarten festgestellt werden.

Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Stadt Werra-Suhl-Tal, die Eigentümerin einiger betroffener Flurstücke ist. Alle Beteiligten erhoffen sich einen deutlichen Effekt auf die Bestände der Brutvögel im Dankmarshäuser Rhäden. Die Möglichkeit der Beobachtung des Nachwuchses des „Vogel des Jahres“ in der kommenden Brutsaison hilft bestimmt den zahlreichen Vogelbeobachtern und Besuchern des Rhädens bei der Gewöhnung an das etwas veränderte Landschaftsbild.