Erhalt und Pflege des Naturdenkmals „Wald-Flachmoor" zwischen Struth und Porstendorf

  • Ort:  Greiz, Struth
  • Laufzeit: 2017-2019
  • Finanzierung:  50.000 €, Ersatzzahlung
  • Wir helfen/schützen hiermit: Erhaltung des Moores als Lebensraum für den Moosbeeren-Scheckenfalter

Versteckt in einem kleinen Wald im Landkreis Greiz liegt das Naturdenkmal „Wald-Flachmoor" zwischen Struth und Porstendorf. Beim Wald-Flachmoor handelt es sich um einen ehemals verlandeten Teich. Umschlossen wird das Naturdenkmal von Kieferbeständen und Erlenbruchwäldern. Das Moor und ein Teil der angrenzenden Waldfläche befindet sich im Eigentum des Freistaats Thüringen, Ressort Naturschutz und wird naturschutzfachlich durch die Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) betreut.

Die Flächen befinden sich im FFH-Gebiet Frießnitzer See – Struth und beherbergen die FFH-Lebensraumtypen 7140 (Übergangs- und Schwingrasenmoore) und 7150 (Torfmoor-Schlenken). Das Moor bietet Lebensraum für gefährdete und geschützte Tierarten wie Amphibien, Libellen und Tagfalter sowie z.B. Wollgras, Moosbeere und Sonnentau. Eine Besonderheit des Gebietes ist das Vorkommen des Moosbeeren-Scheckenfalters (Boloria aquilonaris), auch Hochmoor-Perlmutterfalter genannt. Das ist ein Tagfalter, der ausschließlich in naturnahen Mooren zu finden und ganz auf das Vorhandensein der namensgebenden Moosbeere angewiesen ist. In Thüringen sind nur zwei Vorkommen des seltenen Tagfalters bekannt und er gilt daher als vom Aussterben bedroht.

Das Moor ist von fortschreitender Austrocknung und Verlandung bedroht. Ziel des Projektes war eine Instandsetzung des Dammes im Nordteil des Gebietes und damit die Sicherung der vorhandenen Wasserflächen und Torfmoor-Lebensraumtypen.
In Vorbereitung auf die baulichen Maßnahmen am Damm fanden im Frühjahr 2018 Fäll-Arbeiten im Norden des Gebietes statt. Zur Instandsetzung wurde der Damm in gleichmäßiger Höhe aufgebaut und teichseitig abgedichtet. Im hinteren Bereich des Teiches wurde eine durch Pfahlfußreihen gestützte Verwandung eingebracht. Es wurde ein Mönchbauwerk errichtet sowie ein Notüberlauf angelegt.

Am Standort findet außerdem jährlich eine Pflegemahd statt. Um den Lebensraum des Moosbeeren-Scheckenfalter zu erhalten, müssen regelmäßig Nährstoffe und Biomasse entzogen werden, damit sich keine dichten Grasbestände ausbilden, die dann keinen Platz mehr lassen für die so wichtige Moosbeere. Auf den weichen Böden und angesichts der an den bodennahen Blättern der Moosbeeren überwinternden Raupen des Falters, ist die Mahd natürlich nur besonders schonend als Handarbeit und mit sehr leichter Technik möglich. Doch die Mühe lohnt sich.


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