Fortführung des Naturschutzprojekts Dankmarshäuser Rhäden
- Ort: Wartburgkreis, Stadt Werra-Suhl-Tal
- Laufzeit: Ende 2019 - vorerst bis 2025
- Finanzierung: zunächst bis zu 300.000 €
- Wir schützen hiermit: eines der bedeutsamsten Brut- und Rastgebiete für Wat- und Wasservögel in Thüringen
Das Naturschutzgebiet (NSG) „Dankmarshäuser Rhäden“ ist ein ausgedehntes Feuchtgebiet in der Werraaue im Grenzgebiet zu Hessen. Gemeinsam mit dem auf hessischer Seite gelegenen NSG „Rhäden bei Obersuhl“ stellt es eins der bedeutendsten Rastgebiete für Wat-, Wasser- und Wiesenvögel Mitteldeutschlands dar und ist Teil des Biotopverbundes Grünes Band sowie des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Zur Entwicklung des Gebiets erfolgten ab dem Jahr 1998 im Rahmen der Flurneuordnung umfangreiche Flächenankäufe über Landverzichtserklärungen und die Durchführung von Vernässungs- und Ackerumwandlungsmaßnahmen aus Mitteln des Naturschutzes.
Im Grünen Band wurden außerdem Flächen des Nationalen Naturerbes an die SNT übertragen. Nach Abschluss der Flurneuordnung Anfang 2018 liegt das Eigentum im NSG „Dankmarshäuser Rhäden“ nun überwiegend beim Freistaat Thüringen (Ressort Naturschutz) und bei der Stiftung Naturschutz Thüringen.
Durch den NABU Thüringen wurde im Rahmen der Projekte „Frosch- und Vogelweiden“ und „Frosch- und Vogelweiden 2“ ab 2016-2020 sowie durch Förderungen der SNT gemeinsam mit einem Bewirtschafter vor Ort eine Ganzjahresbeweidung nach dem Konzept der „Wilden Weiden“ mit Heckrindern und Exmoor-Ponys im „Dankmarshäuser Rhäden“ initiiert und weitere Maßnahmen umgesetzt. Die Flächen wurden hierzu an den ortansässigen landwirtschaftlichen Betrieb verpachtet. Mit Fortschreiten der Projektlaufzeit wurde jedoch deutlich, dass das Konzept der „Wilden Weiden“ mit den gegebenen Rahmenbedingungen und Akteuren für dieses Gebiet nicht tragfähig war. Es traten unter anderem Probleme bei der Steuerung des Herdenmanagements auf, die zu einer erheblichen Gefährdung der naturschutzfachlichen Ziele durch einen zu hohen Weidetierbesatz auf den Flächen führten. Auch das Wohl der Weidetiere war unter diesen Umständen nicht zu gewährleisten. Trotz intensiver Abstimmungsgespräche mit dem Nutzer und den Akteuren vor Ort konnte keine Besserungen der Situation erreicht werden. Aufgrund der beschriebenen Defizite wurde die ursprünglich geplante Erweiterung der Beweidungsfläche vom NABU Thüringen deshalb nicht umgesetzt. Ende 2019 entschloss sich die SNT ein Eigenprojekt für die verschiedenen Belange des Gebiets aus Mitteln des Nationalen Naturmonuments Grünes Band Thüringen zu starten. Es folgte die Suche nach einem neuen Nutzer, mit dem auch ein neues Konzept zur Nutzung der Flächen Einzug halten soll.
Ab 2021 werden nun von Frühjahr bis Herbst die Wasserbüffel des hessischen Betriebs Zintlhof auf den Flächen des Naturschutzgebiets weiden und durch ihr Suhl- und Badeverhalten auch attraktive Bereiche für Vögel schaffen. Ein Teil der Herde der Exmoor-Ponys wird außerdem durch den neuen Nutzer übernommen und bleibt weiterhin ganzjährig im Rhäden. Über die zur Verfügung stehenden Mittel sollen außerdem empfohlene Maßnahmen aus der FFH-Managementplanung umgesetzt werden. Die Betreuung des Gebiets vor Ort sowie die Steuerung der Wasserstauwerke erfolgen über den Gebietsbetreuer des Nationalen Naturmonuments "Grünes Band Thüringen" der SNT.
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