Werra-Renaturierung zwischen Frankenroda und Falken

Foto: Thomas Stephan
  • Ort: Wartburgkreis, Gemeinde Frankenroda und Stadt Treffurt OT Falken
  • Laufzeit: Grunderwerb ab 1995, Umsetzung 1. Bauabschnitt 2014, Fertigstellung 2.Bauabschnitt 2022                          
  • Finanzierung: Eigenprojekt der SNT, Finanzierung über Ersatzzahlung und als Kompensationsmaßnahmen des Freistaates Thüringen
  • Kosten: ca. 360.000 € im 1. Bauabschnitt, ca. 500.000 € im 2. Bauabschnitt
  • Wir schaffen hiermit: ... eine naturnahe Auenlandschaft

Die von den Felsköpfen des Werraprallhanges bei Probstei Zella und den bewaldeten Hängen geprägte Landschaft des tief eingeschnittenen, engen Flusstales, ist von besonderer Eigenart und Schönheit.

Die Werraaue zwischen Frankenroda und Falken zeichnet sich durch ihre relativ abgeschiedene Lage aus. Sie ist weder von größeren (Fernverkehrs-)Straßen oder genutzten Bahntrassen, noch von Siedlungen zerschnitten und damit verhältnismäßig ungestört. Die Probstei Zella, ein ehemaliger Klosterstandort rechtsseitig der Werra, wird heute als Reiterhof und Pension mit saisonal geöffneter Gaststätte betrieben.

Aufgrund der Eintiefung der Werra sowie der über lange Zeiträume erfolgten Anlandung auf den Auenflächen am Gleithang der Werra, erfolgt derzeit nur noch selten eine Korrespondenz zwischen Fluss und Aue. Ziel des Projektes war deshalb, über eine Absenkung der linksseitigen Uferböschungen an mehreren Bereichen das Einströmen von Werrawasser in die Aue wieder zu gewährleisten. Die Einleitung erfolgte dabei so, dass bei steigenden Wasserständen in der Werra mehrmals im Jahr Wasser direkt bzw. rückwärtig in die Aue einströmt. Durch entsprechende Schwellen in den Einlaufbereichen wurde gewährleistet, dass das eingeströmte Wasser bei sinkendem Wasserspiegel nicht vollständig in der Werra zurückfließt. Es kam zu einer Entwicklung naturnaher Bereiche, wie sie ursprünglich in Flusslandschaften vorhanden waren, aber mit dem Gewässerausbau verloren gegangen sind.

Durch Geländemodellierung wurde der Auenbereich im Projektgebiet wechselvoll durch Bodenauf- und -abtrag modelliert. Es erfolgt die Anlage von unterschiedlich strukturierten Auenstandgewässern, Schlenken und Altarmstrukturen mit wechselndem Wasserstand und variabler Wassertiefe. So konnten sich naturschutzfachlich hochwertige auentypische Feucht- und Nasslebensräumen entwickeln, die geprägt sind von natürlicher Sukzession in einem kleinräumigen Mosaik von Hochstaudenfluren, Röhrichten und Binsen-/Seggensümpfen.

Durch das Projekt „Werrarenaturierung zwischen Frankenroda und Falken“ wurden vielfältige Lebensräume für Arten der Fließgewässer und ihrer Auen geschaffen, es bildeten sich Retentionsräume bei kleinen Hochwasserereignissen und es erfolgte eine Reaktivierung der Weichholzauenregion des Fließgewässers und eine Bereicherung des Landschaftsbildes.


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