Waldwildnis Thüringer Schiefergebirge – Frankenwald

Foto: SNT
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  • Ort: Saale-Orla-Kreis, Schlegel/Wurzbach
  • Laufzeit: 01.07.2020 – 31.12.2021     
  • Finanzierung: Gesamtkosten ca. 4,06 Mio €, Finanzierung durch  BMU (3,1 Mio €), TMUEN (1 Mio €) und Heinz-Sielmann-Stiftung (200.000 €)            
  • Wir schaffen hiermit: ... die Grundlage für ein großflächiges Wildnisgebiet, in dem sich die Natur nach ihren Gesetzmäßigkeiten entwickeln kann

Das Projekt „Waldwildnis Thüringer Schiefergebirge – Frankenwald“ (kurz: „Wilder Frankenwald“) beinhaltet den Flächenankauf einer ca. 318 ha großen Waldfläche durch die Stiftung Naturschutz Thüringen im Rahmen der Wahrnehmung des naturschutzrechtlichen Vorkaufsrechts zur Schaffung eines großflächigen, aus Landes- und Bundessicht herausragenden Wildnisgebietes. Die Vorhabensfläche nimmt repräsentative Hochflächenteile des als „Thüringer Landschaftsteil mit bundesweiter Bedeutung für den Naturschutz“ eingestuften Frankenwaldes ein. Durch die Lage im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist diese Waldlandschaft noch relativ unzerschnittenen und störungsarm. Sie beinhaltet charakteristische Standorte und Lebensräume des Naturraums mit wertvollem Arteninventar kühl-feuchter Biotope in den Einzugsgebieten von Orlabach und Moschwitz. Die Waldvegetation wird durch Bergmischwälder aus Fichte, Buche und einzelnen Weiß-Tannen und Fichten-Forste geprägt. Sie bietet einen Lebensraum beispielsweise für Rauhfuß- und Sperlingskauz, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Wildkatze.

Mit dem Flächenerwerb wird eine erste Voraussetzung für die Schaffung eines großflächigen Wildnisgebietes im Sinne der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) geschaffen. Das Vorhaben ist daher ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung des „2 %-Ziels“ der Bundesregierung. Die zentralen Ziele der Schaffung von Wildnisgebieten leiten sich aus der NBS ab. Innerhalb eines großflächigen Wildnisgebiets kann sich die Natur frei nach ihren Gesetzmäßigkeiten entwickeln, was einen unverzichtbaren Beitrag für den Schutz der biologischen Vielfalt darstellt. Viele Arten werden von verbesserten Habitatbedingungen und der Störungsarmut profitieren.  Außerdem ergeben sich vielfältige Synergieeffekte mit dem Klimaschutz, der Klimaanpassung, dem Naturerleben und der Umweltbildung. Der vor dem Eintreten des Prozessschutzes erforderliche Waldumbau wird für voraussichtlich mindestens 15 Jahre notwendig sein, die Maßnahmen hierfür werden in einem zu erstellenden Managementplan erarbeitet.

Für den Ankauf erfolgt eine Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) über das Förderprogramm „Wildnisfonds“ in Höhe von rund 3.1 Mio €. Darüber hinaus wird das Vorhaben durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) mit rund 1 Mio € und die Heinz-Sielmann-Stiftung mit 200.000 € unterstützt.

 

 


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