12 Große Moosjungfer
Leucorrhinia pectoralis
“Was uns wie ein unscheinbarer Tümpel erscheint, ist für die Große Moosjungfer mit ihrem leuchtend gelben Hinterleibsfleck ein unverzichtbarer Lebensraum.”
Wie sieht sie aus?
Die Große Moosjungfer zählt mit einer Körperlänge von bis zu 4,5 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 6,5 Zentimetern zu den mittelgroßen Libellen.
Die durchsichtigen Flügel sind zart von feinen Adern durchzogen, während die Brust schwarz gefärbt ist und von kleinen, hellen Partien durchbrochen wird. Wie alle Moosjungfern hat sie eine weiße Stirn, die bereits im Flug gut zu erkennen ist. Besonders auffällig ist jedoch der leuchtend gelbe Fleck auf dem Hinterleib, der sie eindeutig von den anderen Arten unterscheidet.
Wo helfen wir ihr?
Im Naturdenkmal „Wald-Flachmoor“ zwischen Struth und Porstendorf im Landkreis Greiz liegt ein ehemaliger Teich mit typischer Moorvegetation. Durch die Instandsetzung eines Damms und gezielte Pflegemaßnahmen ist es der Stiftung Naturschutz Thüringen gelungen, den Wasserhaushalt des Moores zu stabilisieren und das Gewässer zu erhalten. Davon profitiert auch die Große Moosjungfer, die auf solche speziellen Lebensräume angewiesen ist.
Wo lebt sie?
Als wärmebedürftige Libellenart besiedelt die Große Moosjungfer bevorzugt besonnte, fischfreie und flache Stillgewässer mit mittlerem Nährstoffgehalt. Diese Gewässer zeichnen sich durch eine vielfältige, aber nicht zu dichte Pflanzendecke aus – bestehend aus Unterwasserpflanzen, Schwimmblattpflanzen, lockeren Riedbeständen und offenen Bereichen.
Häufig sind die Lebensräume von lockeren Gehölzgruppen umgeben oder liegen in Waldgebieten. Aufgrund ihrer speziellen Lebensraumanforderungen ist die Große Moosjungfer in vielen Regionen Europas selten geworden.
Wusstest du?
Die Larven der Großen Moosjungfer verbringen circa zwei Jahre im Wasser, bevor sie sich in eine Libelle verwandeln. Dabei sind sie perfekt an ihren Lebensraum angepasst und können sogar kurze Trockenphasen überstehen. Die ausgewachsenen Libellen hingegen leben nur wenige Wochen – ein kurzer, aber intensiver Sommer.
Wie gefährdet ist sie?
Die Große Moosjungfer steht in Deutschland auf der Roten Liste und gilt als „gefährdet“. Ihr Lebensraum geht unter anderem durch einen erhöhten Nährstoffeintrag aus der Umgebung verloren, der zu einer schnellen Verlandung der Gewässer führt. Entwässerungsmaßnahmen zerstören viele Moor- und Kleingewässer, was den Rückgang der Art weiter beschleunigt. Zudem besitzen Große Moosjungfern nur eine geringe Toleranz gegenüber Fischen – ideale Entwicklungsgewässer sollten daher möglichst fischfrei sein.
Unser Tipp!
Wer die Große Moosjungfer beobachten möchte, sollte im Frühsommer moorige Gewässer besuchen. Besonders gute Chancen hat man an sonnenbeschienenen, windstillen Uferbereichen – dort sonnen sich die Libellen gerne oder patrouillieren über dem Wasser.
Aber bitte beachten: In Naturschutzgebieten gilt das Wegegebot. Naturdenkmale wie das „Wald-Flachmoor” bei Struth dürfen nicht betreten werden.