05 Gelbbauchunke
Bombina variegata
„Pfützen sind für diese Unke überlebenswichtig, denn hier wächst ihr Nachwuchs heran. Ihre Laichplätze entstanden früher natürlich durch Hochwasser, heute werden sie in Schutzgebieten von Baggern und Weidetieren geschaffen.“
Gruppierung: Amphibien
Gattung: Unken
Aktivität:
Laichablage von Mai bis Juli
Unser Projektgebiet:
Werraaue Großensee

Wie sieht sie aus?
Von oben gut getarnt, von unten knallig: Mit ihrem grau-braunem Rücken ist sie perfekt getarnt. Der namensgebende Bauch dieser Unke zeigt jedoch ein auffälliges gelb-schwarzes Fleckenmuster. Es variiert bei jedem Individuum etwas und dient zusammen mit dem giftigen Hautsekret zur Warnung von Fressfeinden. Typisch sind auch ihre herzförmigen Pupillen und die warzige Haut. Die Gelbbauchunke gehört zu den Froschlurchen und erreicht eine Größe von 3,5 bis 5 cm.
Wo helfen wir ihr?
Im Grünen Band bei Großensee schaffen wir neue Lebensräume für die Gelbbauchunke. Dort werden immer wieder frische Tümpel angelegt. Die Unke braucht regelmäßig neue, unbesiedelte Kleingewässer. In der Natur würden solche Laichplätze durch Hochwasser entstehen – bei uns übernehmen Bagger, Weidetiere oder sogar alte Fahrspuren diese Funktion.
Wo lebt sie?
In Thüringen lebt sie nur noch in wenigen Regionen, zum Beispiel rund um den Hainich, am Südharz und im Mittleren Saaletal. Die Gelbbauchunke bewohnte früher natürliche Auen, weil sie hier zahlreiche Überflutungsflächen zur Laichablage fand. Heute bieten ihr alte Kiesgruben oder Fahrspuren auf Truppenübungsplätzen Ersatz-Laichplätze. Außerhalb der Laichzeit hält sich die Unke in größeren Gewässern, Mischwäldern oder Feuchtwiesen auf.
Wusstest du?
Bei idealen Lebensbedingungen kann die Gelbbauchunke bis zu 15 Jahre alt werden. Sie ist nachtaktiv und wandert im Vergleich zu anderen Amphibien kaum weiter als 1,5 km. Da sie auf Pfützen und kleine Tümpel angewiesen ist, die schnell wieder trockenfallen können, legt die Gelbbauchunke ihren Laich meist nach starken Regenfällen ab.
Wie gefährdet ist sie?
Die Rote Liste Deutschlands stuft die Gelbbauchunke als stark gefährdet ein. Ihr größtes Problem: Der Verlust geeigneter Laichgewässer. Durch intensive Landnutzung, fehlende Überflutungen und Entwässerung verschwinden ihre Lebensräume. Bleiben doch einmal Gewässer erhalten, sind Laich und Kaulquappen oft durch Fressfeinde wie Fische oder andere Amphibien gefährdet.
Unser Tipp!
Im Wildkatzendorf Hütscheroda gibt es eine Gelbbauchunken-Aufzuchtstation. Von Mai bis September können Sie die hübschen Unken in einem Schau-Terrarium erleben. Der hier aufgezogene Nachwuchs wird in geeigneten Lebensräumen in Westthüringen wieder ausgesiedelt.