11 Katzenpfötchen

Antennaria dioica

“Die besondere Form der Blütenstände erinnert an die weichen Pfoten einer Katze. Ihre zarte, samtige Struktur verleiht der Pflanze ihr charakteristisches Aussehen und ihren Namen.”

  • Katzenpfötchen haben spatelförmige Blätter mit grau-weiß behaarten Unterseite. Foto: Heiko Korsch
  • Katzenpfötchen mit weiblichen Blüten (rosa). Foto: Heiko Korsch

Gruppierung: Gefäßpflanzen

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Aktivität: Blüte von Mai bis Juli

Projektgebiet: Wunschberg bei Oberkatz

Wie sieht es aus?

Das Katzenpfötchen ist eine kleine, ausdauernde Pflanze, die eine Höhe von 5 bis 25 cm erreicht. Sie bildet oberirdische Ausläufer, die den Boden wie Matten bedecken. Ihre spatelförmigen Blätter sind auf der Unterseite grau-weiß behaart. Es gibt männliche (weiß) und weibliche (rosa) Blüten, die in kleinen Dolden mit 3 bis 12 Blüten stehen.


Wo helfen wir ihm?

Auf der Naturschutzfläche "Wunschberg" bei Oberkatz in der Rhön findet das Katzenpfötchen einen Rückzugsraum. Die Fläche ist im Besitz des Freistaates Thüringen und wird von der Stiftung betreut. Hier hat das Katzenpfötchen lange von der Schafbeweidung profitiert. Inzwischen wurde die Schafhaltung eingestellt und die Flächen werden extensiv mit Rindern bewirtschaftet.

Um die Auswirkungen dieser Umstellung auf gefährdete Lebensräume und Arten zu beobachten, wurde vorab eine Kartierung durchgeführt. Diese kann nach einigen Jahren wiederholt werden, um die Pflege bei Bedarf anzupassen.

Wo lebt es?

Die Pflanze wächst vor allem an trockenen, kühlen Orten mit kalkarmen, sandigen oder lehmigen Böden, zum Beispiel auf Trockenrasen oder Heiden. Das Katzenpfötchen wächst in Höhenlagen bis zu 2000 Metern. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Alpen. Aber auch in Thüringen kommt sie vor, beispielsweise im Saaletal und in der Rhön, zum Beispiel auf dem Wunschberg bei Oberkatz.


Wusstest du?

Das Katzenpfötchen hat gleich zwei Möglichkeiten sich zu vermehren, einerseits mithilfe seiner Ausläufer, durch die es an neuer Stelle im Boden wurzeln kann, und andererseits durch die Verbreitung von Samen. Als Bestäuber dienen der Pflanze vor allem Falter. 

Nach der Bestäubung bildet die Pflanze Schirmchen aus, die dann ihre Samen im Wind weitertragen. Die Blüten des Katzenpfötchens wurden früher als Heilmittel gegen Darmerkrankungen oder auch Bronchitis eingesetzt.

Wie gefährdet ist es?

Die Rote Liste Deutschlands stuft das Gewöhnliche Katzenpfötchen als gefährdet ein. In Thüringen gilt es aufgrund seiner geringen Vorkommen allerdings bereits als vom Aussterben bedroht. Nährstoffeintrag durch landwirtschaftliche Düngung oder sogar durch Emissionen setzen der Pflanze besonders zu. Auch die Erwärmung des Klimas lässt das Angebot an Lebensräumen für das Katzenpfötchen schrumpfen.


Unser Tipp!

Das Biosphärenreservat Rhön bietet beeindruckende Aussichten auf beweidete Kuppen. Diese artenreichen Weiden sind Teil unserer Kulturlandschaft und entstanden durch die Arbeit von Bäuerinnen und Bauern mit ihren Weidetieren. Der Erhalt dieser Vielfalt hängt also auch von der bäuerlichen Kultur ab. Wer regionale Produkte kauft, unterstützt damit direkt die traditionelle Kulturlandschaft.