Monitoring Grünes Band

Foto: I. Michalak
Foto: H. Lieneweg

Wir tun viel, um zusammen mit unseren Partnern die Eigentumsflächen der Stiftung im Grünen Band im Sinne des Biotopverbundes, der Erinnerungskultur und des Artenschutzes zu entwickeln. Aber geht das auch wirklich in die richtige Richtung? Wirken sich die Maßnahmen positiv aus?

Um dies langfristig im Blick zu behalten werden seit 2010 31 Monitoringflächen im Grünen Band Thüringen untersucht. 2021 konnte der Auftrag im vierten Durchgang (2021-2024) an RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz -  vergeben werden.

Bei der Auswahl der Monitoringflächen wurde zum einen auf die Repräsentanz aller durch das Grüne Band geschnittenen Naturräume Thüringens geachtet, als auch die Bandbreite der vorkommenden Biotoptypen am Grünen Band berücksichtigt. Als Besonderheit hat das Monitoring einen deutlichen Handlungsfokus, so dass pflegebedürftige Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen des Offenlandes, wie etwa Heiden, Magerrasen, artenreiches Grünland – oder auch deren Verbrachungsstadien mit dem Ziel einer Wiederherstellung im Fokus sind. Die insgesamt 31 Flächen mit einer Größe von 2–15 ha werden auf 4 Jahresscheiben verteilt kartiert. Das Monitoring umfasst biotopkundliche/floristische sowie auf 8 der 31 Flächen auch faunistische Untersuchungen.

Als Essenz der bereits 2021 erfassten Flächen lässt sich resümieren, dass viele der Pflegeempfehlungen und Beeinträchtigungen sich im Lauf der Jahre zum Positiven entwickelt haben, z.B. durch Entbuschungsmaßnahmen, Nutzungseinführungen und Pachtabstimmungen mit entsprechender Extensivierung oder auch kleinflächiger Intensivierung. Es gibt aber nach wie vor auch Pflege-Rückstände, z. B. im Bereich kleinflächiger, abgelegener Sumpfhochstaudenfluren und Röhrichten. Diese lassen sich durch die klassische Methode der Pächter-Abstimmung kaum lösen, da hier nur alle 2-3 Jahre Pflegemaßnahmen nötig wären und oftmals händische Maßnahmen notwendig sind. Genau wie bei der Zurückdrängung von Neophyten kann sich hier zukünftig aber der Einsatz der Gebietsbetreuer, oft zusammen mit Freiwilligen oder regionalen Partnern positiv bemerkbar machen.

Schlussendlich geht es aber darum, vom Pflegezustand der untersuchten Flächen mit insgesamt 233 ha auch Rückschlüsse auf die anderen 3800 ha Eigentumsflächen am Grünen Band machen zu können. Hier lassen sich gewisse Erfahrungswerte zu Maßnahmenpraktiken, aber auch Bewirtschaftungsverfahren und deren Auswirkungen übertragen, dennoch bleiben die die Flächen in ihrer Kleinteiligkeit doch sehr individuell.

So sind wir auf dem Weg, auch über unser traditionelles Grünes Band Monitoring hinaus, die Erhebung von naturschutzfachlichen Daten auszubauen. Besonders interessant sind dabei Methoden des bürgerwissenschaftlichen Engagements. Hier sind vor allem aus dem Netzwerk Nationales Naturerbe, zu dem auch das Grüne Band zählt, verschiedene Monitoring-Methoden entwickelt worden, die einerseits den Anspruch haben, vergleichbare Daten zu erheben und dies mit einem machbaren Aufwand, auch durch ehrenamtlich aktive Bürger aus der Region, umsetzen zu können.

Eine Monitoringbörse unterstützt die Vermittlung von Kartieren und Flächen. Wir unterstützen interessierte Bürger mit Workshops und Anleitungen sowie Material beim Einstieg und betreuen sie auch während der Erfassungszeit. Außerdem zahlen wir eine Aufwandsentschädigung. Haben Sie Lust sich den Vögeln, Tagfaltern oder auch dem Wald mehr zu widmen? Sprechen Sie uns gerne an! Wir freuen uns über Ihr Interesse an den Details der Natur!

 


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