02 Trollblume

Trollius europaeus

„Man könnte meinen, Trolle hätten sie besonders geliebt, weil sie häufig dort wächst, wo sich keiner hintraut: Die Trollblume besiedelt verborgene Quellen, feuchte Wiesen und sumpfige Gebiete.“  

  • Trollblumen vor blauem Himmel (Foto: Joachim Neumann)
  • Projektfläche bei Taupadel (Foto: SNT / Stella Schmigalle)
  • Projektfläche bei Taupadel (Foto: SNT / Stella Schmigalle)
  • Projektfläche bei Taupadel (Foto: SNT / Stella Schmigalle)

Gruppierung: Gefäßpflanzen

Gattung: Trollblumen (Trollis)

Aktivität: Blütezeit im Mai

Unser Projektgebiet:
Trollblumenwiese bei Taupadel (nahe Jena)

Wie sieht sie aus?

Die gelben Blütenköpfe der Trollblume leuchten uns im Mai entgegen – einige kennen sie vielleicht aus dem Alpenurlaub. Die fünffach gefiederten Grundblätter sind dann schon gar nicht mehr zu sehen: Sie sterben zur Blütezeit ab. Nur die Stängelblätter an den 20-60 cm langen, kahlen Stängeln sind noch übrig. Die kugelförmigen gelben Blütenköpfe der Trollblume sind circa 2 bis 3 cm groß und eng geschlossen, sodass nur kleine Insekten hineingelangen.


Wo helfen wir ihr?

Im Jahr 2023 übernahm die Stiftung Naturschutz Thüringen die „Trollblumenwiese unter der Dorl“ bei Taupadel. Der Naturschutzverein Eisenberg hatte sie aus Altersgründen abgegeben.

Auf der Wiese wachsen sowohl Pflanzen, die trockene, kalkreiche Böden mögen als auch solche der feuchten Wiesen – eine seltene Mischung!

Wo wächst sie?

Die Trollblume kommt in Europa vor allem in den Gebirgen vor. In Thüringen wächst sie im Thüringer Wald sowie von der Rhön bis ins Grabfeld. Einzelne Bestände gibt es auch an feuchten Quellen rund um Jena – zum Beispiel auf der Trollblumenwiese bei Taupadel.

Sie wächst bevorzugt auf wenig gedüngten Wiesen, die regelmäßig gemäht werden. Zudem besiedelt sie Moore oder Quell- und Uferzonen von Bächen und Seen. Die Trollblume liebt helle, sonnige Standorte auf leicht sauren bis kalkhaltigen und nährstoffreichen Böden.


Wusstest du?

Der Name der Trollblume stammt vom lateinischen Wort trulleus, was so viel wie „kugelrundes Gefäß“ bedeutet – passend zur Form ihrer Blüten. Trollblumen sind auf eine Fliegenart namens Chiastocheta angewiesen. Diese Fliegen bestäuben die Blüten, im Gegenzug dürfen sie ihre Eier in der Blüte ablegen – die Larven fressen später einen Teil der Samen. Auch wenn die Trollblume als leicht giftig gilt, wurde sie früher dennoch genutzt: Aus ihrem Wurzelstock stellte man ein Heilmittel gegen Skorbut her.

Wie gefährdet ist sie?

Die Trollblume geht in ihrem Bestand in Deutschland zurück. Sie wird sowohl auf der Roten Liste Deutschlands als auch Thüringens als „gefährdet“ eingestuft. Gründe dafür sind Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft: Viele feuchte Wiesen und Moore werden entwässert, es gelangen mehr Nährstoffe in die Böden als früher. Außerdem werden mögliche Lebensräume als Aufforstungsflächen genutzt.


Unser Tipp!

Sielmanns Natur-Ranger erwandern das Gebiet mit der gebotenen Achtsamkeit zur Blütezeit im Mai. Termin erfragen unter: jena@natur-ranger.de. 

Gruppenführungen können bei der Natura-2000-Station „Mittlere Saale“ angefragt werden. 

Achten Sie bei einem Besuch darauf, nur den gemähten Weg zu nutzen, so dass keine der Raritäten zertreten wird.