23 Erdbeer-Klee
Trifolium fragiferum
“Der Erdbeer-Klee zeigt, wie kostbar selbst die salzigsten Böden sein können – denn auch für diese gibt es Spezialisten.”
Wie sieht er aus?
Der Erdbeer-Klee ist eine mehrjährige, niederliegende Pflanze, die bis zu 30 cm hoch wird. Sie hat zart rosa Blüten, die in dichten, kugeligen Köpfchen stehen.
Die auffälligen Fruchtstände, die sich daraus entwickeln, erinnern in ihrer Form und leicht rosa, oft aber auch gräulicher Färbung an kleine Erdbeeren – daher der Name.
Die rundlichen, gefiederten Blätter sind typisch für die Kleearten und nur schwer sicher zu bestimmen. Es gilt also die Blüten bzw. Fruchtstände von Juni bis August abzuwarten.
Wo helfen wir ihm?
Im Naturschutzgebiet Wilhelmsglücksbrunn bleibt der Erdbeer-Klee durch die ganzjährige, extensive Beweidung erhalten. Die Tiere sorgen durch ihren Fraß dafür, dass der Lebensraum von lichtliebenden und konkurrenzschwachen Arten wie dem Erdbeer-Klee erhalten bleibt.
Dabei ist die Art nicht besonders empfindlich in Bezug auf die Nutzung und kommt z. B. gerne an stark durch Tritt der Tiere geprägten Stellen vor. Um den Zustand und die Auswirkungen der Nutzung auf die Salzwiesen in Thüringen noch besser beurteilen zu können, läuft aktuell eine Masterarbeit der Uni Oldenburg. So können angewandte Forschung und konkretes Flächenmanagement gut zusammenwirken.
Wo wächst er?
Erdbeer-Klee bevorzugt salz- oder nährstoffreiche, wechselfeuchte Wiesen, Gräben oder Uferbereiche. In Thüringen ist er eine typische Art der seltenen Binnensalzstellen, wie sie etwa bei Wilhelmsglücksbrunn vorkommen. Diese Standorte sind durch den natürlichen Salzgehalt des Bodens entstanden und bieten spezialisierten Pflanzenarten Lebensraum.
Wusstest du?
Erdbeer-Klee gehört zu den wenigen Pflanzen, die erhöhte Salzkonzentrationen im Boden vertragen – eine echte Spezialistin für extreme Standorte, wie man sie sonst nur an den Meeresküsten kennt. Die „Erdbeeroptik“ seiner Fruchtstände ist einzigartig unter den heimischen Kleearten und macht ihn zu einem kleinen botanischen Schmuckstück.
Wie gefährdet ist er?
Trifolium fragiferum steht in Thüringen auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen. Der Rückgang naturnaher Feucht- und Salzwiesen sowie die Entwässerung und Nutzungsaufgabe gefährden seinen Lebensraum. Ohne gezielte Pflege verschwinden diese wertvollen Sonderstandorte zusehends.
Unser Tipp!
Ein Besuch in Wilhelmsglücksbrunn lohnt sich unabhängig vom Erdbeer-Klee zu jeder Jahreszeit, denn die Weidetiere sind auch das ganze Jahr über da und damit immer etwas zu beobachten! Im Sommer zwischen Juni und August kann man den Erdbeer-Klee mit gutem Auge oder Fernglas auch vom Radweg aus erkennen.
Er kommt nahe des Winterunterstandes vor, wo es im Winter oft sehr zertreten ist, was der Art sowie anderen Liebhabern von Extremstandorten aber nichts ausmacht bzw. ihnen sogar einen Standortvorteil verschafft. Im Alperstedter Ried kommt der Erdbeer-Klee ebenfalls an einer stark begangenen Stelle am nordwestlichen Ende des Bohlenwegs vor und kann hier ausgiebig betrachtet werden.