Auftaktveranstaltung: „Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe“ - Anforderungen, Aufgaben, Anfangen!
Am 9.9.2025 kamen rund 90 Gäste aus Politik, Verwaltung, Naturschutz und Erinnerungskultur im Grenzmuseum Schifflersgrund zusammen, um gemeinsam den Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe – Das Grüne Band in Thüringen“ zu begehen und gleichzeitig mitzugestalten. Organisiert wird die Reihe von der Stiftung Naturschutz Thüringen und dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern. Unter den Gästen war auch der Präsident des Thüringer Landtags Thadäus König.
Das Grüne Band, das sich entlang der 1.400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenze erstreckt, ist sowohl ein Erinnerungsort deutsch-deutscher Teilung als auch ein bedeutender Biotopverbund. Seit Ende 2023 steht es auf der deutschen Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe. Die Veranstaltungsreihe möchte den laufenden Nominierungsprozess begleiten und beleuchtet das Grüne Band aus unterschiedlichen Perspektiven - historisch, kulturell und naturschutzfachlich.
Impulse und Austausch
Die heutige Auftaktveranstaltung bot ein vielfältiges Programm: Nach einer Begrüßung durch Dr. Christian Stöber, Leiter des Grenzmuseums Schifflersgrund, und Dr. Peter Wurschi, Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, folgten Impulse von Thüringens Umweltminister Tilo Kummer und Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Landwirtschaftsministerium, sowie ein Vortrag von Dr. Alexandra Kruse von der vorläufigen Geschäftsstelle „Welterbe Grünes Band“. Bei einem Podiumsgespräch und anschließenden intensiven Fachgesprächen tauschten sich die Gäste zu Chancen, Herausforderungen und anstehenden Aufgaben auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe aus.
„Das Grüne Band ist ein außergewöhnlicher Biotopverbund und zugleich eine lineare Erinnerungslandschaft, die Natur und Geschichte unmittelbar miteinander verbindet“, sagte Dr. Corinna Weiß, Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutz Thüringen. „Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir das Bewusstsein und den Dialog über den Erhalt und die Entwicklung dieses besonderen Natur- und Kulturerbes fördern.“
Dr. Wurschi ergänzte als Thüringer Landesbeauftragter: „Das Grüne Band bietet durch seine doppelte Bedeutung als Erinnerungsort und Biotopverbund vielfältige Anknüpfungspunkte um miteinander über Herkunft, Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung in das Gespräch zu kommen. Die Verbindung zwischen deutsch-deutscher und Weltgeschichte mit einer beeindruckenden Kultur- und Naturlandschaft macht es besonders wertvoll und würdig, als UNESCO-Welterbe anerkannt zu werden.“
Veranstaltungsreihe in Thüringen
Die Auftaktveranstaltung markiert den Beginn einer Reihe von Veranstaltungen, die bis 2026 in verschiedenen Regionen Thüringens stattfinden. Ziel ist es, das Grüne Band als Naturraum und Erinnerungsort bekannter zu machen und die Bewerbung als UNESCO-Welterbe aktiv zu begleiten.