Baumaßnahmen im Dankmarshäuser Rhäden

Ein neuer Viehunterstand ermöglicht längeren Aufenthalt der Wasserbüffel

Foto: Firma Santos Bauprojekte

Im Naturschutzgebiet „Dankmarshäuser Rhäden“ rollt der Bagger. In den nächsten Tagen werden in dem beliebten Ausflugsziel an der thüringisch-hessischen Grenze einige Vorkehrungen getroffen, um den dort seit diesen Sommer lebenden Wasserbüffeln den Aufenthalt in den kalten Wintermonaten angenehmer zu machen. Dafür wird eine Fläche nahe einer Toreinfahrt mit Schotter befestigt, um eine trockene Liege- und Zufütterungsfläche zu erhalten. Auf dieser wird dann nach dem Vorbild des schon im Alperstedter Ried, einem anderen Beweidungsprojekt der Stiftung Naturschutz Thüringen, bewährten Unterstands ein Witterungsschutz für die Weidetiere errichtet. Außerdem werden noch kleinere Erdarbeiten zur Ausbesserung des Erdwalls durchgeführt, der am Staubauwerk dafür sorgt, dass das Wasser in der Fläche gehalten und damit attraktive Lebensräume für Wasser- und Wiesenvögel geschafften werden.

Ursprünglich hatte die Stiftung gemeinsam mit ihrem neuen Bewirtschafter geplant, die Wasserbüffel über den Winter in den in Hessen gelegenen Betrieb „Zintlhof“ zurückzubringen. Die Tiere fühlen sich auf den Flächen jedoch augenscheinlich sehr wohl, und es ist, nachdem in diesem Jahr aufgrund der etwas ergiebigeren Niederschläge reichlich aufgewachsenen Vegetation noch mehr als genug Futter vorhanden.

Einen Teil der im Sommer durch den erwarteten Nachwuchs angewachsenen Herde hat der Betrieb bereits wieder in den Stall geholt. „Wenn wir eine kleinere Gruppe Weidetiere über den Winter auf den Flächen lassen können, werden auch Bereiche abgefressen, die im Sommer aufgrund der reichen Auswahl an Futter gemieden werden“, sagt Carlotta Schulz, die bei der Stiftung Naturschutz Thüringen für die Betreuung des Projekts zuständig ist. Manche Pflanzen werden offenbar auch jetzt erst als Futter attraktiv, denn sowohl der Nährstoffgehalt der Vegetation als auch der Nährstoffbedarf der Tiere ändern sich in der kalten Jahreszeit. „Für die Wiesenbrüter wie den Kiebitz und die Bekassine ist es besonders wichtig, dass im Frühjahr auch einige ganz kurz gefressene Stellen vorhanden sind. Das können wir mit der Winterbeweidung erreichen.“

 Durch den nun errichteten Unterstand werden hierfür die Voraussetzungen geschaffen, denn ein Schutz vor Wind und Schnee sowie eine trockene Liegefläche sind aus Aspekten des Tierwohls für den ganzjährigen Aufenthalt der Wasserbüffel im Freien vorgeschrieben. Die finanziellen Mittel wurden durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz bereitgestellt, das auch Eigentümer der betreffenden Flächen ist.