Entwicklungsplanung für das Grüne Band Thüringen genehmigt

Das Umweltministerium hat einen Plan zur Pflege und Weiterentwicklung des Nationalen Naturmonuments „Grünes Band Thüringen“ in Kraft gesetzt. Erstellt wurde der „Pflege-, Entwicklungs- und Informationsplan“ (PEIPL) von der Stiftung Naturschutz Thüringen.

Das Grüne Band ist Deutschlands größter und wichtigster Lebensraumverbund. (Foto: Joachim Neumann)
Einer der insgesamt 39 erhaltenen Grenztürme am Grünen Band Thüringen, bei Geisa im Wartburgkreis (Foto: Sebastian Schwarz)

+++ Gemeinsame Medieninformation des Umweltministeriums und der Stiftung Naturschutz Thüringen +++

Umweltminister Bernhard Stengele: „Das Grüne Band ist einmal und gleichzeitig sowohl ein faszinierendes Naturschutzgebiet als auch ein zentraler Erinnerungsort an die deutsche Teilung – deshalb steht es auch auf der deutschen Vorschlagsliste für ein UNESCO Welterbe. Mit dem neuen Pflege-, Entwicklungs- und Informationsplan können beide Aspekte des Grünen Bandes – Naturschutz und Gedenkort – in Thüringen weiterentwickelt und für nachfolgende Generationen erhalten werden. Die Entwicklung des Grünen Bandes ist nur zu schaffen, wenn sich auch weiterhin alle gemeinsam dafür einsetzen, deshalb werden Maßnahmen nur mit Zustimmung der Eigentümerinnen und Eigentümer bzw. Nutzungsberechtigten umgesetzt.“

Über das gesetzlich vorgeschriebene Beteiligungsverfahren hinaus wurden in den letzten Jahren regionale und überregionale Akteurinnen und Akteure, unter anderem aus Naturschutz, Landwirtschaft und Historik, in den umfangreichen Planungsprozess miteinbezogen. Einzelgespräche, Regionalforen und eine achtwöchige Informationstour entlang des Grünen Bandes im Jahr 2023 sorgten für eine breite Beteiligung und Akzeptanz.

„Mit dem PEIPL liegen nun konkrete Ziele und Maßnahmen zur Entwicklung des Schutzgebietes vor, die nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch den Arbeitsplan der Stiftung Naturschutz Thüringen mit zahlreichen Projekten untermauern“, so Carlotta Schulz, stellv. Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutz Thüringen.

Der PEIPL besteht aus einem allgemeinen Teil und sechs regionalen Teilplänen, die jeweils eine Beschreibung und Kartenwerke enthalten. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Plans umfassen Ziele und Maßnahmen für den Naturschutz und die Landnutzung, die Erinnerungskultur zur deutsch-deutschen Teilungsgeschichte sowie die Förderung naturnaher Erholung. Die Unterlagen des PEIPL können auf der Website www.gruenes-band-thueringen.de eingesehen und heruntergeladen werden.

Die Umsetzung der Maßnahmen des PEIPL gehört zu den Hauptaufgaben der Stiftung Naturschutz Thüringen. Ihre Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuer stehen als regionale Ansprechpersonen zur Verfügung, um eine effektive und nachhaltige Realisierung zu gewährleisten.

Hintergrund:

Das Grüne Band Thüringen erstreckt sich auf einer Länge von 763 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze und symbolisiert heute nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern auch die erfolgreiche Verbindung von Naturschutz und Geschichte. Das Gebiet wurde 2018 mit Inkrafttreten des Thüringer Gesetzes zum Grünen Band (ThürGBG) offiziell als Nationales Naturmonument (NNM) ausgewiesen und die Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) mit der Trägerschaft betraut.

Im Dezember 2023 beschloss die Kulturministerkonferenz außerdem die Aufnahme des Naturerbes „Grünes Band“ in der gesamtdeutschen Ausdehnung auf die deutsche Tentativliste für die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes. Die Einreichung der Bewerbung bei der UNESCO übernahm das Auswärtige Amt im Februar 2024.