Am 9. und 10. November 2022 fand in Probstzella die Grüne Band Tagung, ausgerichtet von der Stiftung Naturschutz Thüringen, statt. Sie bildete den Abschluss der Veranstaltungsreihe "Der Schnitt", die in diesem Jahr unterschiedliche Formate zum Thema Grenzabriegelung der DDR im Jahr 1952 ausrichtete. An zahlreichen Orten in Thüringen präsentierte die Stiftung Naturschutz Thüringen und der Thüringer Geschichtsverbund mit zahlreichen KooperationspartnerInnen unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema.
Mit der Tagung zog die Stiftung Bilanz über vier Jahre Trägerschaft Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“ und gab Ausblicke in die zukünftige Entwicklung. Zum Auftakt der Tagung wurde das Grüne Band um Probstzella erwandert. Die zuständige Gebietsbetreuerin erläuterte nicht nur das Grüne Band und dessen Besonderheiten in der Region, sondern gab auch Einblicke in Arbeit der SNT vor Ort. Ziel der Wanderung war der Grenzturm auf dem Hopfsberg, der von den Teilnehmenden auch besichtigt werden konnte.
Henry Worm, Vizepräsident des Thüringer Landtages, Dr. Hans-Jürgen Schäfer, Abteilungsleiter im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, und Marko Wolfram, Landrat des Saale-Orla-Kreises, hielten Grußworte und berichteten dabei aus politischer, naturschatzfachlicher und regionaler Sicht über die Geschichte, Ausweisung und Entwicklung des Grünen Bandes Thüringen.
Denis Peisker, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Thüringen, und Dr. Peter Wurschi, Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zogen anschließend Bilanz. „Mit der Veranstaltungsreihe wollten wir an die Grenzabriegelung der DDR vor 70 Jahren erinnern, aber auch einen Blick in die Zukunft richten.“, so Denis Peisker. „Wir konnten viele Menschen erreichen, haben in unseren Erzählsalons spannende und emotionale Geschichten vom Leben im Sperrgebiet an der Grenze gehört und auf der Tagung einen Blick über den Tellerrand Thüringens geworfen. Sei es bei dem Vortrag von Prof. Dr. Kai Frobel, der über das Grüne Band Europa sprach oder bei den Ausführungen anderer Bundesländer, wie Sachsen-Anhalt und Hessen, die über ihre Erfahrungen mit der Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument berichteten.“
„Brückenbauen zwischen früher und heute gehört auch zum Grünen Band. Erinnern und Naturschutz sind miteinander verbunden“, so Dr. Peter Wurschi, Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, „Mit der Veranstaltungsreihe ist uns eine gute Vernetzung dieser beiden Themenbereiche gelungen und ich hoffe, dass wir solche Formate in Zukunft weiter ausbauen können.“
In einer abschließenden Diskussionsrunde wurde von verschiedenen Seiten nochmal die Frage nach der Wichtigkeit des Grünen Bandes für die jeweiligen Regionen aufgeworfen. Dabei wurde unter anderem das Thema „Tourismus am Grünen Band“ sehr nachdrücklich diskutiert. Mit über 80 Teilnehmenden an der Grüne Band Tagung und ca. 1.000 BesucherInnen während der gesamten Veranstaltungsreihe, zieht die Stiftung Naturschutz Thüringen eine positive Bilanz dieses Veranstaltungsformates.
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