Pflegemaßnahmen im Waldmoor bei Struth

Die Stiftung Naturschutz Thüringen ist ab Donnerstag, den 09.02.2023, wieder im Wald-Flachmoor bei Struth im Landkreis Greiz aktiv.

Foto: SNT
Foto: SNT

Hier finden die alljährlichen Pflegearbeiten statt, die vor allem dem Moosbeeren-Scheckenfalter zu Gute kommen sollen. Der Moosbeeren-Scheckenfalter (Boloria aquilonaris), auch Hochmoor-Perlmutterfalter genannt, ist ausschließlich in naturnahen Mooren zu finden und ganz auf das Vorhandensein der namensgebenden Moosbeere angewiesen. In Thüringen sind nur zwei Vorkommen des seltenen Tagfalters bekannt und er gilt daher als vom Aussterben bedroht. Um den Lebensraum des Schmetterlings zu erhalten, müssen regelmäßig Nährstoffe und Biomasse entzogen werden, damit sich keine dichten Grasbestände ausbilden, die dann keinen Platz mehr für die so wichtige Moosbeere lassen. Auf den weichen Böden und angesichts der an den bodennahen Blättern der Moosbeeren überwinternden Raupen des Falters ist eine Mahd nur mit besonders schonender Technik möglich.

Ab diesem Jahr wird ein Teil der Fläche von der maschinellen Pflege ausgespart und stattdessen per Handarbeit gepflegt. Dadurch kann im Bereich der Hauptvorkommen der Moosbeere noch schonender gearbeitet werden. Die händische Pflege wird durch MitarbeiterInnen der Unteren Naturschutzbehörde Greiz durchgeführt.

In den letzten Jahren konnte beobachtet werden, dass der Wasserstand im Moor nach der 2019 durchgeführten Dammsanierung deutlich gestiegen ist. Das ehemals durch Austrocknung bedrohte Moor hat damit eine Chance sich zu regenerieren und es besteht Hoffnung für die extrem isolierte Population des Moosbeeren-Scheckenfalters.

Auf eigene Faust sollte man das Waldmoor übrigens auf keinen Fall betreten, denn der Lebensraum ist sehr empfindlich. Den kleinen Falter trifft man ohnehin nur für wenige Wochen im Jahr dort an – den Rest seines Lebens verbringt er als unscheinbare Raupe.