Thüringer Naturschutzpreis 2022 verliehen

Am Dienstag, den 13. September 2022, wurde im Wüsten- und Urwaldhaus Danakil im Erfurter egapark der 8. Thüringer Naturschutzpreis von der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) verliehen.

Foto: Christiane Claus
Alle PreisträgerInnen | Foto: Christiane Claus
Dr. B. Vogel, Staatssekretär TMUEN | Foto: Christiane Claus

Am heutigen Dienstag, den 13. September 2022, wurde im Wüsten- und Urwaldhaus Danakil im Erfurter egapark der 8. Thüringer Naturschutzpreis von der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) verliehen. Unter dem Motto „Biotopverbund – Lebensräume schützen und vernetzen“ rief die SNT Anfang des Jahres dazu auf, sich für diesen zu bewerben. „Für den diesjährigen Naturschutzpreis suchten wir vor allem jene, die sich aktiv, kreativ und engagiert dafür einsetzen, Lebensräume miteinander zu verbinden und somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten.“, so Denis Peisker, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Thüringen.

Die drei GewinnerInnen wurden zuvor von einer Jury unter 27 Einsendungen ausgewählt. Zudem erhielten drei weitere BewerberInnen eine Anerkennung für ihr eingereichtes Projekt.

Der Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz, Dr. Burkhard Vogel, hielt das Grußwort und überreichte die Preise: „Vom Nationalpark über Natura 2000-Gebiete bis hin zu lokalen Naturschutzgebieten - Thüringen hat vielfältige Naturschätze. Diese naturnahen Lebensräume von Tieren und Pflanzen sind heute aber häufig durch Straßen oder intensive Landnutzung voneinander getrennt. Um die Artenvielfalt dieser Biotope zu sichern wollen wir sie besser vernetzen. Ich freue mich daher über das vielfältige Engagement für einen funktionierenden Biotopverbund in Thüringen, das beim diesjährigen Wettbewerb deutlich geworden ist – allen Preisträgerinnen und Preisträgern meine herzlichen Glückwünsche!“

 

Wanderschäferei Volker Kieslich und Sohn GbR

Den ersten Preis und somit 4.000 Euro ging an die Wanderschäferei Volker Kieslich und Sohn GbR für ihr Projekt „Pflege der wertvollen Biotope im Grünen Band durch die Wanderschäferei“. Eingereicht wurde der Kandidaturvorschlag vom Landschaftspflegeverein „Thüringer Grabfeld“ e.V.. Seit den 90er Jahren pflegt die Schäferei Flächen am und im Grünen Band, die mit ca. 1.000 Mutterschafen und 30 Ziegen bewirtschaftet werden. Die Wanderschäferei trägt aktiv zum Biotopverbund bei, indem die Schafe zum Beispiel Samen und Insekten von einer Fläche zur nächsten transportieren und dadurch eine hohe Vernetzung und Etablierung von unterschiedlichsten Lebensraumtypen gewährleisten. Durch die gute Arbeit der Schäferei ist in diesem Gebiet eine nachhaltige Nutzung gegeben.

 

Jungdohütte im Röthengrund e.V.

Platz 2 mit 3.000 Euro erhielt der Verein  "Jungdohütte im Röthengrund e.V." für sein Projekt „Landschaftspflege im NSG Röthengrund“. Durch seine verschiedenen Landschaftspflegemaßnahmen seit den 90er Jahren konnte ein Verbund von Wiesen im Naturschutzgebiet Röthengrund auf einer Länge von 7 km hergestellt werden. Hierdurch kann nunmehr wieder ein Austausch und weitere Verbreitung vieler geschützter Pflanzenarten, Insekten, Pilze etc.. uneingeschränkt erfolgen.

 

Wohnungsbaugenossenschaft e.G. Südharz (Nordhausen)

Platz 3 mit 1.500 Euro Preisgeld ging an die Wohnungsbaugenossenschaft e.G. Südharz (Nordhausen) für ihr Projekt „WBG-WirBringenGrün-Biotopverbund im Wohnumfeld“. Die WBG hat ein Strategiepapier entwickelt, welches mit verschiedenen Maßnahmen zur Biotopvernetzung beiträgt. So wurden zum Beispiel Naturraumzellen und Blumenwiesen angelegt.

 

Hintergrund

Seit 2008 wird von der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) im zweijährigen Rhythmus der Thüringer Naturschutzpreis vergeben, der immer zu einem speziellen Naturschutzthema ausgelobt wird. Thüringer Naturschutzpreis 2022 ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Der 1. Platz erhält 4.000 Euro, der 2. Platz 3.000 Euro, der Drittplatzierte 1.500 Euro sowie drei Anerkennungen mit jeweils 500 Euro.