Wiederherstellung von Offenland auf dem Staufelsberg

Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen durch die Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) in Oberweid

Artenreicher Kalkmagerrasen nördlich der Maßnahmenfläche mit Berg-Aster (Aster amellus, RL-Th 3) und Silberdistel (Carlina acaulis ssp. caulescens), einer Charakterpflanze der Rhön. Die Arten weisen auf wertvolle, kulturell geprägte Lebensräume hin, die auch andere seltene Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen beherbergen. Aufgenommen in 2024, Foto: Luise Wermter, SNT.

In den kommenden Wochen werden im Auftrag der SNT im Grünen Band am Staufelsberg in Oberweid (SM) Bäume und Sträucher entfernt. Ziel der Maßnahme ist der Erhalt und die Vernetzung artenreichen Magerrasen. Ein Landschaftspflegeunternehmen führt die Arbeiten durch, entnimmt die Gehölze bodennah und beräumt sowie mulcht die Fläche. Ein ortsansässiges Agrarunternehmen pachtet die Fläche anschließend von der SNT und sorgt durch eine Beweidung mit Rindern für die dauerhafte Offenhaltung. 

„Mit dieser Maßnahme fördern wir nicht nur den Erhalt der Magerrasen, sondern auch gefährdete Arten wie den Neuntöter“, erklärt Dr. Corinna Weiß, Geschäftsführung der SNT. „In dem wir eine halboffene Landschaft wiederherstellen und dornige Altsträucher wie den Weißdorn erhalten, bietet sich dem Neuntöter ein geeigneter Lebensraum, in dem er Nahrung, aber auch Schutz und geeignete Brutplätze findet.“

Die Maßnahme wird als Ergebnis eines Monitorings zur Entwicklung des Grünen Bandes durchgeführt. Dabei werden regelmäßig der Zustand und die Entwicklung ausgewählter Biotope und Artgruppen entlang des Grünen Bandes erfasst. Das Monitoring hatte ergeben, dass die am Staufelsberg gewachsenen Bäume und Sträucher die vorhandenen Reste des geschützten Magerrasens gefährden. Zur Vorbereitung der Maßnahme fanden Abstimmungen mit dem Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ statt.