Grünes Band trifft Blaues Band

Foto: Joachim Neumann

Finanzierungszeitraum: 01.05.2025 – 30.04.2030

Finanzvolumen: 3,2 Mio. €

Fläche in ha: 27,5 ha

Finanzierungspartner: Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN), Stiftung Naturschutz Thüringen, Stadt Treffurt, Land Thüringen


Das Ziel
Der Ausbau der Werra zur Bundeswasserstraße, sowie Tiefenerosion und Sedimentablagerungen von Auenlehmen, haben die natürliche Anbindung der Werraauen an den Fluss erheblich beeinträchtigt. Mit dem Projekt „Blaues Band trifft Grünes Band“ soll der Abschnitt zwischen Treffurt und Probstei Zella wieder stärker mit seinen Auen verbunden werden. Es soll in Zukunft somit mehr Wasser in die Aue fließen, wodurch neue Strukturen und Lebensräume entstehen sollen, die sich anschließend weitgehend eigenständig entwickeln oder extensiv, zum Beispiel durch Beweidung, genutzt werden können. In dem gemeinsam mit dem Wassser- und Schifffahrtsamt Weser gegeplanten Projekt sollen auch zusätzliche Maßnahmen zur Flussaufweitung und zur Förderung der natürlichen Dynamik der Werra durchgeführt werden. Ein besonderer Aspekt der Vernetzung ergibt sich durch das Zusammentreffen der beiden überregionalen Biotopverbundsysteme „Blaues Band Deutschland“ und „Grünes Band Deutschland“. Die geplanten Maßnahmen werden eine Aufweitung und Vernetzung der bundesweit bedeutsamen Biotopverbunde sein.

 

Das Projektgebiet
Das Projektgebiet umfasst ein 27,5 ha große Fläche. Es beinhaltet  drei Maßnahmeräume entlang des Werraufers südlich von Treffurt zwischen Heldra und Frankenroda. Der projektgegeständliche Flussabschnitt grenzt an die  bereits realisierten Renaturierugmaßnahmen „Werra-Renaturierung zwischen Frankenrodea und Falken“. Dabei liegen Teile der Projektbereiche innerhalb des Naturschutzgebietes 208 „Werraaue Treffurt“ sowie im bzw. unmittelbar am Nationalen Naturmonument „Grünes Band Thühringen, sodass ein hohes ökologisches Potenzial für die Renaturierung gegeben ist. Durch das immer stärkere Fortschreiten der Flussvertiefung der Werra sowie die Ablagerung von Sedimenten im Uferbereich wurde der Fluss zunehmend von der Aue abgeschnitten und es gingen auentypische Feuchtlebensräume mit einem spezialisierten Arteninventar immer mehr verloren.

Die Kooperationen
Die Stiftung Naturschutz Thüringen übernimmt Projektleitung, Organisation und Umsetzung. Dafür erhält sie Fördermittel aus dem Förderprogramm „Auen“ des Bundesamt für Naturschutz (BfN). Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser führt im angrenzenden Flussabschnitt Maßnahmen wie die Aufweitung der Werra und die Anlage von Kiesinseln durch. Diese Arbeiten sind Teil der gemeinsamen Kooperation im Rahmen des „Blauen Bandes“. Auch das Land Thüringen und die Stadt Treffurt unterstützen das Vorhaben.

Die Maßnahmen
Durch die geplanten Maßnahmen entstehen neue Auenstrukturen wie Nebengewässer und Seitenarme mit flachen Wasserbereichen. Dafür soll Boden aus Ufer- und Auenflächen entnommen werden. Die Abflachung der Ufer und die Absenkung einzelner Geländepunkte ermöglichen es, dass die angrenzenden Auen bereits bei niedrigeren Wasserständen überschwemmt und so wiedervernässt werden können. Davon profitiert auch ein kleiner Auwaldbestand, während dauerhaft oder zeitweise wasserführende Auengewässer wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schaffen. Ergänzend sind verschiedene Angebote geplant, um die Bevölkerung einzubeziehen und regelmäßig über das Projekt sowie dessen Fortschritt zu informieren.

 

 

 

 

 


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