28 Armleuchteralgen
Chara spp.
“Armleuchteralgen sind faszinierende, für das Ökosystem wertvolle Wasserorganismen, deren Schutz besonders in Mitteleuropa notwendig ist.”
Wie sieht sie aus?
Armleuchteralgen erinnern mit ihren quirlig angeordneten Seitenästen an kleine Wasserpflanzen mit sternförmigen „Leuchtern“. Sie zählen jedoch weder zu den Pflanzen noch sind sie näher mit den sonstigen Algen verwandt sondern bilden in der Stystematik eine eigene Gruppe.
Sie sind meist grünlich bis graugrün, fühlen sich rau an und riechen leicht nach Schwefel. Bei klarem Wasser erkennt man sie als dichte, untergetauchte Teppiche auf dem Gewässergrund.
Wo helfen wir ihr?
Im Haßlebener Ried und dem Esperstedter Ried sichern Maßnahmen wie extensive Nutzung, Entschlammung, die Vermeidung von Beschattung und das Offenhalten der Umgebung den Lebensraum der Algen.

Wo lebt sie?
Armleuchteralgen wachsen in nährstoffarmen, kalkreichen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern insbesondere mit sandigem Sediment. In Thüringen sind sie selten geworden. Man findet noch Vorkommen beispielsweise im Haßleber Ried und Esperstedter Ried.
Wusstest du?
Armleuchteralgen gehören zu den ältesten noch existierenden Organismengruppen der Erde. Ihre Versteinerungen sind über 400 Millionen Jahre alt! Sie sind wichtige Sauerstoffspender und können zur biogenen Entkalkung beitragen, indem sie Kalk aus dem Wasser entziehen. Sie binden den Kalk in ihrem Gewebe - daher knirschen ihre Bestände beim Austrocknen oft unter den Füßen.

Wie gefährdet ist sie?
Viele Arten der Armleuchteralgen stehen auf der Roten Liste. Sie verschwinden, wenn Nährstoffe, Sedimente oder Beschattung das Wasser trüben. Ihr Vorkommen zeigt ein funktionierendes Ökosystem an – verschwindet sie, ist das oft ein Alarmsignal für den Gewässerzustand.

Unser Tipp!
Besuche das Esperstedter Ried zur richtigen Jahreszeit – besonders im Sommer lassen sich im Solgraben unter Wasser die grazilen Bestände gut beobachten. Bitte keine Hunde baden lassen!












