03 Blattschneiderbiene
Megachile sp.
„Faszinierend: Diese Bienen tapezieren ihre Bruthöhlen mit Blattstücken! Ihre Nahrung, Pollen und Nektar, finden sie unter anderem in Naundorf, wo im Rahmen des VIA Natura 2000-Projekts ein Feldrain angelegt wurde.“
Wie sieht sie aus?
Charakteristisch für die Blattschneiderbiene ist die Bauchbehaarung des Weibchens – die sogenannte Bauchbürste, mit der sie Pollen sammelt. Auch der beim Blütenbesuch oft schräg nach oben abgewinkelte Hinterleib ist typisch für diese Bienengruppe. Mit viel Glück kann man auch beobachten, wie diese Bienen kleine Blattstücke abschneiden, zu ihrer Brutröhre transportieren und dort einbauen.
Wo helfen wir ihr?
Durch die Anlage von blütenreichen Feldrainen helfen wir nicht nur der Blattschneiderbiene, sondern auch vielen anderen Insekten. Besonders wichtig sind diese Streifen zwischen der intensiven Landwirtschaft für die meisten Arten als Biotopverbund – damit sie sich wieder in der Landschaft bewegen können. Unser Feldrain in Naundorf – angelegt im Rahmen des VIA Natura 2000 Projekts – bietet auch den Blattschneiderbienen ein blütenreiches Nahrungsangebot.
Wo lebt sie?
Die wärmeliebenden Bienen leben häufig auf trockenen und warmen Standorten. Besonnte Magerrasen, Lehm- und Kiesgruben sowie die Fugen von Trockenmauern lieben sie. Dort legt sie ihre Nester in vorhandenen Hohlräumen an oder graben sich selbst Gänge. Bisher sind die meisten Arten dieser Gruppe nur in wenigen und ausschließlich warmen Regionen Süddeutschlands zu finden. Vermutlich durch den Klimawandel können sie sich auch weiter nach Norden ausbreiten.
Wusstest du?
Wie der Name schon sagt, zeichnen sich die Blattschneiderbienen dadurch aus, dass sie Blätter abschneiden. Sie kleistern diese mit Speichel ein und verkleiden damit ihr Nest. Sie werden deshalb auch Tapezierbienen genannt.
Wie gefährdet ist sie?
Viele Blattschneiderbienen gelten als gefährdet: Ihre Nahrungs- und Bruträume gehen zusehends verloren. Wenn Sandrasen, Weinberge oder Lehmgruben wegen Aufgabe der Nutzung zuwachsen – Orte an denen sie vorher ihre Brutnester anlegen konnten. Oder wenn sie in der intensiv genutzten Agrarlandschaft keine Blüten mehr finden, von denen sie sich ernähren können.
Unser Tipp!
Nutzen Sie für den Garten oder Balkonkasten vor allem heimische Wildblumen und -sträucher. Von denen können Bienen viel besser profitieren als von hübschen Zuchtformen oder nicht heimischen Pflanzen. Wenn Sie genügend Platz haben, legen Sie ein Sandarium an: Im unbewachsenen Sandboden können Wildbienen ihre Bruthöhlen bauen.