10 Schwarzer Apollo
Parnassius mnemosyne
„Dieser Sonnenanbeter ist benannt nach Apollon – dem Gott des Lichtes, des Frühlings und der Künste. Der seltene Falter bewohnt lichte Wälder, in denen Lärchensporn wächst. Das letzte Vorkommen Thüringens liegt in der Rhön, wo wir zusammen mit anderen zum Erhalt der Art beitragen.“
Wie sieht er aus?
Mit seiner Flügelspannweite von ca. 55 mm zählt er zu den größeren heimischen Tagfalterarten. Seine weißen bis transparenten Flügel sind von einer schwarzen Aderung gezeichnet. Die Vorderflügel des Falters tragen jeweils zwei schwarze Flecken.
Anhand der fehlenden Flecken auf den Hinterflügeln ist der Schwarze Apollo gut von anderen Apollofaltern zu unterscheiden. Die behaarte Raupe des Falters ist schwarz und hat an den Seiten jeweils eine gelb-orange Punktreihe.

Wo helfen wir ihm?
Der Schwarze Apollo lebt in Thüringen nur noch im Umfeld des Grünen Bandes in der Hohen Rhön. Dort kommt er auch auf einer Stiftungsfläche vor. Unser Ziel ist es, die letzten Lebensräume des Falters zu pflegen und zu verbinden. Zum Glück sind wir mit diesem Anliegen nicht allein.
Dank dem Projekt „Management für Lichtwaldarten“ (MaLiWa), dem Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön und durch eine Masterarbeit der FH Erfurt setzen wir uns gemeinsam länderübergreifend für den Schwarzen Apollo ein.
Wo lebt er?
Die Ansprüche an seinen Lebensraum sind für den Schwarzen Apollo besonders hoch. Er besiedelt lichte Wälder, in denen auch bei vollständiger Belaubung noch genügend Licht auf den Erdboden fällt. Die Raupen ernähren sich ausschließlich von Lerchensporn.
Der Schwarze Apollo gilt als standorttreu: Findet er in der Nähe keine nektarreichen Wiesen oder Weiden, kann er nicht überleben. In Thüringen lebt der Falter nur noch in der Rhön. Ansonsten ist er in Deutschland vor allem in den Alpen, sowie der Schwäbischen Alb und dem Oberallgäu verbreitet.
Wusstest du?
Der Apollofalter geht nur bei sonnigem Wetter auf Partnerschau: Mit steigender Temperatur und Sonnenscheindauer erhöht sich seine Flugaktivität. Sobald Wolken aufziehen oder wenn er genug Sonne getankt hat, ruht er. Nach der Begattung findet das Weibchen wahrscheinlich mithilfe chemischer Signale den bereits verblühten Lerchensporn und legt dort ihre Eier ab.
Aufgrund seiner besonderen Ansprüche – Er braucht Licht, Schatten, Lärchensporn und Blütenpflanzen – wurde der seltene Apollofalter als Zeigerart im Lichtwaldarten-Projekt der Wildtierland Hainich gGmbH und ihrer Natura 2000-Station ausgewählt. Hier mehr erfahren.
Wie gefährdet ist er?
Der Schwarze Apollo ist nicht nur in Thüringen „vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste). Auch auf europäischer Ebene gilt er als besonders schützenswert (FFH-Richtlinie, Anhang IV). Der Grund für seine Seltenheit liegt vor allem in den hohen Lebensraumansprüchen des Falters.
Durch Sukzession oder Aufforstung werden Lichtwälder zunehmend schattiger und bieten nicht mehr genügend Wärme für die Entwicklung der Raupen. Auch die Kombination dieser Wälder mit blütenreichen Wiesen oder Weiden ist er in unserer Landschaft kaum noch zu finden.
Unser Tipp!
Bei der geführten Wanderung „Insekten-Gewimmel am Rasdorfer Berg“ am 10.07.25 entdecken Sie wertvolle Schmetterlingslebensräume in der Landschaft. Von unserem Gebietsbetreuer Kevin Töfge und KollegInnen der Thüringer Kuppenrhön erfahren Sie mehr über die Ansprüche verschiedener Insekten und wie wir gemeinsam zum Erhalt dieser tollen Vielfalt beitragen können. Hier anmelden!









